« Wir bauen am Computer mathematische Modelle, die Krankheitsverläufe beschreiben. »
Pharmakometrie – das klingt abstrakt. Doch weil es bei näherem Hinsehen in Wahrheit konkreter ist als eine Banklehre, hat Dr. Sven Mensing sich für dieses Forschungsfeld entschieden. Im biologischen Zusammenhang Menschen helfen – das hat den bekennenden Tüftler, der in seiner Freizeit gern Videospiele spielt, überzeugt: Am Computer erstellt er nun Modelle, die helfen, Behandlungserfolge bestimmter Therapien vorherzusagen.
Wie dosiert man etwa ein Medikament so, dass ein Virus wie Hepatitis C verschwindet? Die Nachweisgrenze liegt bei circa einer Million Viren im Körper – Das Virus kann mitunter schon nach wenigen Wochen nicht mehr im Körper nachgewiesen werden, auch wenn es de facto noch vorhanden ist. Umso wichtiger ist es, die notwendige Behandlungsdauer verlässlich zu errechnen. Aus der von Mensing eingesetzten Methode wurden wichtige Erkenntnisse gewonnen, denn früher gelang es trotz Therapie nicht, die Hälfte aller Hepatitis-C-Fälle vollständig zu heilen. Auch bei Wirkungstests von Alzheimermedikamenten können Mensing und seine Kollegen bereits Erfolge vorweisen. Interessant ist die Pharmakometrie auch deshalb, weil sie helfen kann, zunehmend Tierversuche zu ersetzen.