« Versuch und Irrtum bilden häufig die Basis und sind eine Lernquelle. »
Mir wurde die Leidenschaft für wissenschaftliche Themen durch den Beruf meines Vaters – er war Chemiker – sozusagen in die Wiege gelegt. Als dann vor vielen Jahren ein guter Bekannter nach schwerer Infektionserkrankung verstarb, wurde mein Interesse für die Medizinische Forschung geweckt. Sowohl die Geschichte von Infektionen, wie die des HI-Virus, als auch die der Entwicklung erster Therapien haben mich fasziniert und darin bestärkt, mich beruflich der Erforschung neuer Medikamente zu widmen.
Mit meiner Arbeit kann das Verständnis dafür erweitert werden, wie biologische Systeme durch neue potenzielle Arzneimittel positiv beeinflusst werden können. Dies wiederum kann die Entwicklung neuer Therapien für bestehende Krankheiten beschleunigen. Außerdem ermöglichen wir durch die Entdeckung neuer chemischer Reaktionen den Zugang zu neuartigen, vorher unbekannten Arzneistoffen.
Es ist schwierig, einen großen Durchbruch zu nennen. Meine Arbeit besteht darin, jeden Tag aufs Neue kleine „Durchbrüche“, Entdeckungen und Fortschritte zu identifizieren und daraufhin die nächsten Schritte im Projekt zu definieren. Momentan bin ich sehr stolz auf meinen Beitrag daran, dass eines unserer Moleküle soweit optimiert wurde, dass es hoffentlich bald in Studien mit Menschen erprobt werden kann. Der Weg von der Entdeckung bis dahin dauert in der Regel mehr als fünf Jahre. Da heißt es, immer das Ziel vor Augen haben, hartnäckig sein und dranbleiben.
Forschende werden ständig von Rückschlägen begleitet. Forschung bedeutet, eine Vision zu haben, daraus eine Hypothese formulieren und dann entsprechende Experimente zu entwickeln, die die Hypothesen bestätigen. Dabei sind Ergebnisse oft auch negativ. Wir Forschende müssen deshalb regelmäßig am Design der Versuche arbeiten, sie anpassen oder die Hypothesen neu überprüfen und weiterentwickeln. Ein negatives Ergebnis bedeutet jedoch nicht immer etwas Schlechtes. Im Gegenteil: „Versuch und Irrtum“ bilden häufig die Basis und sind eine Lernquelle. Sie stellen neue Herausforderungen dar, zu denen wir neue Lösungsansetze suchen müssen. Das macht meine Arbeit interessant und gibt mir täglich Energie weiter zu forschen, trotz oder manchmal sogar wegen der vermeintlichen Niederlagen.
Ich würde mich freuen, wenn ein Wirkstoff aus meiner Forschung als Präparat auf den Markt kommt und ich damit dazu beigetragen kann, das Leben der Patienten zu verbessern.
Dr. Maria Méndez Pérez, Section Head Medicinal Chemistry, Sanofi
Der Chemikerberuf ihres Vaters und der Einfluss prägender Lehrer und Professoren zeichneten den Weg von Dr. Méndez Pérez vor.
In ihren Augen hat die Chemie neben der wissenschaftlichen immer auch eine künstlerische Seite, da etwas Neues kreiert wird –
zum Beispiel neue Moleküle oder Medikamente. Ihr Interesse an der Entwicklung neuer Medikamente festigte sich nach schwerer Virusinfektion eines Bekannten.
Da sich ein Virus häufig ständig weiterentwickelt, muss die Medizin Schritt halten, um ihre Wirksamkeit zu behalten.
Hier zeigt sich die Macht der Wissenschaft deutlich, da sie je nach Infektion die Gesundheit schützen oder sogar das Leben der Betroffenen retten kann.
Aktuell forscht Dr. Méndez Pérez an neuen Behandlungsmethoden gegen Diabetes.